Wie sieht eigentlich eine gute Nachhilfe aus?
Die Kunst ist es, am aktuellen Schulstoff zu arbeiten, um den Notenspiegel zu heben, gleichzeitig aber auch fehlende Grundlagen nachzureichen. Oft hängen die aktuellen Schulprobleme mit einem nicht ausreichend verstandenen Thema von vor zwei bis drei Jahren zusammen. Somit sollte man die Kinder unterstützen, sobald man merkt, dass es nicht ganz rund läuft. Leider neigen wir dazu erst einmal abzuwarten, und dann, wenn der Wagen kurz vor der Mauer steht, zu handeln. Für das Kind wäre es viel hilfreicher, gleich zu handeln, bevor sich die bremsenden Glaubenssätze eingeprägt haben. Obwohl doch die wenigsten von uns mit dem Hausbau zu tun haben, wissen wir alle, dass es auf ein gutes Fundament ankommt. Nur bei der Schulkarriere unserer Kinder warten wir erstmal ab. Ist das Grundlagenfundament unserer Kinder aber stark, können sie zum einen eine viel höhere Schulausbildung erreichen, bzw. brauchen vielleicht gar nicht so lange Nachhilfe. Auch hier nehme ich wieder den Hausbau als Metapher: Nachbessern ist immer suboptimal und meistens viel teurer.
Ausserdem kann Lernen ja wirklich Spass machen. Mir ist es sehr wichtig, dass die Kinder und Jugendliche, die ich betreue, ihre Verbesserung wirklich sehen. Sie müssen regelmässige Erfolgserlebnisse haben, um sich selbst für das Fach zu motivieren. Dazu muss man manchmal die „Handbremse“ ziehen und den Schulstoff der vergangenen Jahre nacharbeiten, um dann für den aktuellen Stoff die Basis zu haben.
Das Ziel wäre auch von der Nachhilfe zur Voraushilfe zu kommen, denn neuronale Langsamdenker brauchen einfach etwas mehr Zeit, um sich ins Thema einzuarbeiten. Das Thema vorab schon mal zu hören, hilft ihnen dann, im Unterricht mitzudenken und gleich entsprechend zu verstehen. Die Lehrperson nimmt sie somit ganz anders wahr, und auch ihr Selbstbild ist natürlich somit völlig anders.